Kuhn, 2001

Jeder neue Tag

Ein ganz normaler Nachmittag im Leben des Herrn Kuhn
Sitze auf der Fensterbank und schau den Leuten auf der Straße zu
Was sie wohl denken all die Sachen
Die sie jetzt am liebsten machen würden aber sich verkneifen
Das werd' ich wohl nie begreifen

Mit jedem neuen Tag jeder halben Stunde
Fängt das Leben noch mal ganz von vorne an
Und mit jedem Wimpernschlag jeder Millisekunde
Fängt das Leben noch mal ganz von vorne an

Ich komm raus - hey - zu Euch allen Ihr habt's nicht anders gewollt
Mit einem Ass im Ärmel misch ich die Karten und mich unters Volk
Hallo wie geht's lange nicht gesehen
Ja ich lebe jetzt als Bergkristall
Ich wünsch Euch allen nur das beste
Und mir selber einen Sonnenstrahl

Alles was ich will
Das kann passieren
Alles was ich fühl
Jetzt und hier

Mond über Texas

Hab mein Herz verloren in Stuttgart oder Ulm
Frankfurt oder Köln ich kann mich nicht erinnern
Wo genau hab ich vergessen in München oder Essen
Hatte mich in Dortmund betrunken ohne Grund

Nichts ist so groß
Nichts ist so groß
Nichts ist so groß
Wie der Mond über Texas

Ich war in Leipzig und Berlin in letzter Zeit nicht viel in Kiel
Hatte ´nen guten Abend in Baden-Baden
In Hannover angeben mit meiner Hamburger Freundin aus Dresden
Hab Glück in Stuttgart und Pech in Glückstadt

Ich war Wellenreiten auf Hawaii
Tiefseetauchen im Bermudadreieck - und weg
In den Anden Sonne tanken
Schlittenfahren in Alaska
Aber aber aber

Nichts ist so groß
Nichts ist so groß
Nicht ist so groß
Wie der Mond über Texas

Himmel verkehrtrum

Am Ende der Straße
Am Rande der Stadt
Höchstes Gebäude
Oberster Stockwerk
Den Flur hinunter
Die letzte Tür
Geradedurch bis ins hinterste Zimmer

Sie sieht den Himmel verkehrtrum
Aus einer anderen Richtung
Aussen ist innen und oben unten
Und alles was nah ist ist soweit entfernt
In einer anderen Richtung
Sie sieht den Himmel verkehrtrum

Am Ende der Straße
Wo die Wege sich trennen
Nebelverhangen
In Zeit und Raum
Ich rufe ihren Namen
Es ist niemand da
Allein der See
Steht still und star

Wie ein Grashalm
Ohne Sturm
Auf hoher See
Ein Leuchtturm

Scheinwerfer aus

Ich weiß nicht wann es ist so lange her
Es war einmal und irgendwann nicht mehr
Sind sie verwandt? Nein ich bin ihr bester Freund
Das Blaulicht auf den Blättern in den Bäumen

Ich seh die Sonne aufgehn bei Sonnenuntergang
Einen endlosen heißen Sommer lang
Sie sagte schließ Deine Augen dir gehört was Du siehst
Und ich frage mich wem Du jetzt gehörst

Nimm mich mit Maria
Was ist schon für immer
Komm wir finden etwas Besseres diesen Sommer
Denn auch die Ewigkeit geht einmal vorbei
Und wir fahrn nach Haus
Scheinwerfer aus

Die Fahrt war lang und wo geht unsere Reise hin
Nur noch raus hier aus dem Labyrinth
Achtung Achtung zwei Geisterfahrer schwimmen mit dem Strom
Ich mach Musik an und Musik macht mich an

Ein kurzer Blick von der Seite und wir wussten Bescheid
Geblendet von der Dunkelheit
Wir rannten außer Atem rannten bis wir nicht mehr konnten
Sie sagte ich muss weiter tut mir leid

Die Uhr tickt Sand der durch die Finger rennt
Der Zeiger läuft gegen seinen Sinn
Ein Stoppschild macht nichts einfach weiterfahrn
Warum hast Du mich nicht mitgenommen

Ich seh die Sonne aufgehn bin nicht mehr ich selbst
Dafür bin ich jemand anderes
Ist dies ein Nimmerwiedersehen sie sagt ich glaube nicht
Und sie küsst mich im Aschenbecherlicht

Marlon, 2002

Ich hab' Dich zuerst gesehen
[mit Christian Neander]

Wenn du vorübergehend an mir vorübergehst
Und dann nur für einen Moment lang zu mir rüber siehst,
Dann bringt mich das durcheinander und ich sehe nicht mehr klar
Und ich fange an zu träumen und nichts davon ist wahr

Und ich stehe einfach nur so rum mit den Füßen festgefroren
Auf viel zu dünnem Eis in Schuhen aus Beton
Und ich krieg den Mund nicht auf los trau Dich und sag ihr was Du willst
Alles was Du denkst und was Du für sie fühlst

Du gehst einfach die Straße lang
Und alle drehen sich nach Dir um
Aber ich hab' Dich zuerst gesehen
Ich habe dich zuerst gesehen
Die Welt steht still und die Zeit hält an
Wenn alle anderen Dich anstarren
Aber ich hab' Dich zuerst gesehen
Ich habe dich zuerst gesehen

Wenn du einfach nur so dastehst mitten im Gewühl
Zwischen all deinen besten Freunden dann hab' ich das Gefühl
Du strahlst heller als die Sonne wärmer als der Schein
Und ich will in Deiner Nähe wie die Sterne bei Dir sein

Und dann geh ich auf Dich zu und es ist mir so egal
Wie gut Dich alle kennen und was sie von dir wollen
Ich nehme all meinen Mut zusammen und sag dir wie es ist
Dass Du schon seit langen in meinem Herzen bist

Du gehst einfach die Straße lang ...

Als es keiner ahnte habe ich's geblickt
Als allererster hab ich dich entdeckt

Du gehst einfach die Straße lang ...

Fragen Fragen Fragen
[mit Christian Neander]

Das Telefon klingelt es geht keiner ran
Ich bin zu Haus aber grad nicht da
Vielleicht irgendwann
Band läuft irgendjemand spricht
Davon was man noch machen kann
Und erreicht mich nicht
Die Nachricht kommt nicht an

Und jetzt sitzen wir zusammen
Immer noch am Boden zerstört
Und haben uns gegenseitig da
Wo keiner von uns beiden hingehört

Und die Fragen Fragen Fragen
Ich habe keine Lust mehr was zu sagen
Alles was geschehen ist ist geschehen
Lass uns mal gemeinsam um die Häuser ziehen
Und die Sachen sagen sagen
Die wir uns noch nie gesagt haben
Wir müssen überhaupt nichts mehr verstehen
Aber irgendwie muss es doch weitergehen

Der Wind hört auf zu heulen im leeren Park
Blätter rauschen und Autos fahren
Es wir langsam Tag
Bei der Bank im Laternenlicht
Unterm Baum der nicht reden kann
Und wir trauen uns nicht
Du lehnst dein Fahrrad an

Und jetzt sitzen wir zusammen ...

Freiwelt, 2002

Regen
[als Freebird]

Weißt Du eigentlich wie's mir geht
Dass Du für mich so gut wie alles bist?
Habe ich Dir schon einmal gesagt
Wie viel Du mir bedeutest?

Unsre Welt wird nie untergehn
Lässt sich von niemandem unterkriegen
Versprich mir dass du nie vergisst
Was Du jetzt gerade fühlst

Ich wünsch mir Regen
Den ganzen Tag soll er prasseln auf uns herab
Wir werden fort getragen von der Flut
Treiben immer weiter bis zum Horizont
Bis zum Horizont

Ich kann nicht klar denken oder sehn
Kann meine eigenen Gedanken nicht lesen
Ein Tropfen rinnt am Fenster lang
Es ist von innen beschlagen

Ich mal ein Herz mit dem Finger
Ein Pfeil hindurch und da bleibt er für immer
Versprich mir dass du nie vergisst
Was du jetzt gerade fühlst

Ich wünsch mir Regen
Den ganzen Tag soll er prasseln auf uns herab
Wir werden fort getragen von der Flut
Treiben immer weiter bis zum Horizont
Bis zum Horizont

Ich will mit Dir versinken auf dem Meeresgrund
Will mit Dir wie zwei Muscheln auf dem Meeresboden wohn
Will tauchen in den Himmel und laufen auf dem Mond
Bis zum Horizont

Ich wünsch mir Regen
Komm lass es regnen
Ich wünsch mir Regen
Komm lass es regnen